Deshalb gibt es bei uns keine sandverfüllten Putting Greens (mehr)!
28. Februar 2019 – 11:33 Uhr
Kunstrasen Putting Greens, die mit Quarzsand verfüllt werden, gibt es schon so lange es Kunstrasen gibt. Sie waren die Generalisten: zum Putten, chippen, pitchen und für lange Schläge ins Grün. Klingt doch gut, oder? Warum gibt es dann diese Grüns bei uns nicht (mehr)? Warum installieren wir nur Greens aus Nylon?
Die ganze Wahrheit über sandverfüllte Putting Greens.
Bevor Putting Greens aus gekräuselten Polyamid-Fasern (= Nylon) ihren Siegeszug antraten, waren Putting Greens aus Polypropylen-Fasern der Standard. Während das Material eines Nylon-Greens ca. 15 mm hoch ist, sind die Fasern eines Greens aus Polypropylen (PP) - je nach Qualität - 25 bis 35 mm lang. Und hier fängt das Thema an kompliziert zu werden:
Das Prinzip sandverfüllter Putting Greens.
Damit die Fasern dauerhaft aufrecht stehen, benötigt das Grün aus PP eine Füllung aus Quarzsand. Und zwar komplett bis oben hin, sonst würde ja der Ball nicht rollen. Es wird also soviel Sand eingebürstet, bis nur noch die Spitzen der Fasern zu sehen sind. Das können gut und gerne 30 kg/qm sein.
Dann werden diese Spitzen und die Fläche insgesamt mit einer Walze platt gemacht, damit ein Ball darauf rollen kann. Das war's. Und damit das Grün seinem Namen Ehre macht, wird am Ende noch grüner und schwarzer Quarzsand - das sogenannte Top-Dressing - zur Deko aufgebracht. Fertig.
Sandverfüllte Putting Greens eignen sich hervorragend für lange Schläge ins Grün. Die Sandfüllung verteilt dabei die kinetische Energie beim Aufprall des Balles. Der Ball verhält sich dabei wie auf einem natürlichen Grün. Wenn Ihr Garten (und das Green) groß genug ist, könnten Sie aus 100 m Bälle schlagen, kein Problem. Der Sand macht's. Die Fasern brauchen den Sand, um gestützt zu werden und der Sand braucht die Fasern, um an Ort und Stelle zu bleiben. Richtiger Weise müsste man das Grün also bis hier hin "Target Green" nennen.
Aber, wir reden ja über ein Putting Green. Wir wollen putten. Jetzt wird es noch komplizierter. Denn wir müssen 1 - 2 Wochen warten, denn wir haben grün-schwarzen Sand aufgebracht und der liegt jetzt auf den gewalzten Fasern. Wir könnten sofort loslegen und putten, aber dann darf uns nicht stören, dass wir auf Sand putten (von wegen Putt Training). Es dauert also noch einige Zeit, bis Regen das Putting Green soweit bearbeitet hat, dass sich der Quarzsand (in den Fasern und auf den Fasern) setzt. Dann können wir lange Schläge machen und putten.
Das sandverfüllte Putting Green will gepflegt werden.
Um seine Eigenschaften zu behalten, verlangt ein sandverfülltes Putting Green Aufmerksamkeit. Es sollte nach der Installation jeden Tag gewalzt werden, bis die angestrebte Rollgeschwindigkeit erreicht ist.
Um die Oberfläche geschmeidig zu halten, bürsten wir es gelegentlich mit einem Besen und walzen. Das Bürsten ist wichtig, weil es die Fasern elastisch hält und die Sandfüllung für ein korrektes Rollen des Balles ebnet. Je öfter man walzt, desto höher wird die Rollgeschwindigkeit. Tipp: wenn die Walze nicht richtig schwer ist, dann nützt alles walzen nichts.
Wir machen uns eine Erinnerung im Kalender, um keinen Pflegeschritt zu verpassen:
- 1. Monat: 4 - 5 mal bei warmen Temperaturen aufbürsten und walzen. Eventuell Top-Dressing nachstreuen.
- 2. Monat: 2 - 3 mal aufbürsten und walzen.
- 3. bis 12. Monat: Nach Bedarf
(Sie wissen jetzt, warum man sandverfüllte Putting Greens als "Old School" bezeichnet. Und warum sie für Indoor-Golf nicht wirklich geeignet sind.)
Nach einiger Zeit kann es vorkommen, dass sich das Top-Dressing in die Quarzsandfüllung absetzt und die Farbe des Putting Greens etwas verblasst. Dies ist normal und lässt sich einfach mit aufbürsten, nachstreuen und walzen beheben. Generell sollte einmal pro Jahr eine kleine Inspektion (bürsten, Top-Dressing ergänzen, walzen) erfolgen, damit man an seinem Kunstrasen Putting Green lange Jahre Freude hat.
Auch kann der eine oder andere Flugsamen im Quarzsand austreiben, der aber problemlos entfernt werden kann (bitte nicht zu lange wachsen lassen).
Was sind die grundlegenden Unterschiede zu einem Nylon-Green?
Putting Greens aus Nylon benötigen keinen Sand. Sie werden mit gekräuselten Fasern hergestellt. Das sieht dann ungefähr aus, wie ein Grün aus richtigem Rasen.
Sie brauchen kein Top-Dressing. Und keine Walze. Man kann sensationell putten, chippen, pitchen. (Nur lange Schläge ins Grün gehen nicht so gut: kein Sand). Und pflegen müssen Sie auch nicht, denn es ist ja kein Sand im Grün! Ausrollen, zuschneiden, fertig.
Sie können jetzt sicher nachvollziehen, warum wir uns auf Nylon Putting Greens spezialisiert haben. Alle Details zu unseren pflegefrei-wie-echt-super-duper-Nylon-Kunstrasen-Putting-Greens finden sie hier. Rufen Sie uns doch mal an.